Rasenpflege
Tipps und Tricks zur Rasenpflege. Nicht nur für den Rasenplatz
Fast 20 Jahre pflegen wir gemeinsam den Rasen in Lüxem und freuen uns immer wieder auf gemeinsame Stunden auf dem Grün :)
Besuchen Sie unsere Anlage in Lüxem und genießen die Atmosphäre.
Marco Junk ist seit 22 Jahren Head-Greenkeeper.
Er weiß alles über einen makellosen grünen Rasen – und unterstützt uns bei Fragen und Produkten.
Guter Rat muss nicht immer teuer sein
Über Marco beziehen wir unseren Dünger und Rasensamen .
Ebenso unterstützt er mit seinen Maschinen eine optimale Behandlung. Beispiele dafür findet ihr hier auf der Homepage.
Fragen:
gogreen@svluexem.de
Ansaat
Rasensaatgut muss auf Grund der geringen Korngröße möglichst flach im Boden abgelegt werden. Eine Ablage von ca. 0,5– 1,5 cm ist optimal, da das Saatgut geschützt liegt und durch den Bodenkontakt die Versorgung mit Wasser verbessert wird. Zu tiefe Ablage verlängert die Zeitdauer deutlich, bis das Keimblatt die Bodenoberfläche erreicht. Die Ablage auf der Oberfläche führt zu besonders schneller Austrocknung des Saatgutes und birgt zudem die Gefahr des Abtragens durch den Wind.
Rasensaatgut muss auf Grund der geringen Korngröße möglichst flach im Boden abgelegt werden. Eine Ablage von ca. 0,5– 1,5 cm ist optimal, da das Saatgut geschützt liegt und durch den Bodenkontakt die Versorgung mit Wasser verbessert wird. Zu tiefe Ablage verlängert die Zeitdauer deutlich, bis das Keimblatt die Bodenoberfläche erreicht. Die Ablage auf der Oberfläche führt zu besonders schneller Austrocknung des Saatgutes und birgt zudem die Gefahr des Abtragens durch den Wind.
- Ein Austrocknen der Keimlinge führt zu einem unwiderruflichen Absterben!
- Optimale Entwicklungsbedingungen müssen bis zu einem Deckungsgrad von 70 – 80% erhalten werden, da das Wurzelsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist.
- Einsaaten in den ersten 3 – 4 Wochen stets feucht halten! (an heißen trockenen Tage teilweise mehrmals täglich gleichmäßig beregnen und nie austrocknen lassen)
- Fertigrasen bis zum Anwachsen (Sode lässt sich nicht mehr abheben) täglich mit ca. 10– 20 l/m2 beregnen, bei heißer Witterung ebenfalls auf mehrere Gaben tagsüber verteilt.
- Wassermangel zeigt sich allgemein zuerst durch ein Einrollen und später durch ein Absterben der Blätter.
Je nach Wüchsigkeit der Fläche erfolgt bei Frühjahrs- und Sommeransaaten der erste Schnitt nach ca. 4-6 Wochen oder bei 8-10 cm Wuchshöhe. Danach ist die Schnittfrequenz der Entwicklung
einer Fläche anzupassen. Regelmäßiges Mähen führt zu schnellerem Narbenschluss.
Bewässerung
Pflanzen bestehen zu 75 bis 90 % aus Wasser. Bereits eine geringe Abnahme des Wassergehalts kann zum Absterben der Pflanze führen. Wasser nimmt deshalb eine zentrale Rolle im Wachstum und in der Entwicklung von Pflanzen ein. Niederschläge und damit einhergehend der Wasservorrat im Boden decken meist nicht über die gesamte Vegetationsperiode den Wasserbedarf einer Rasenfläche. Deshalb sollte bei der Pflege von Rasenflächen ein zusätzlicher Beregnungsbedarf bzw. eine optimale Ausnutzung von Wasser gewährleistet werden.
Wasserbedarf: Während in der Anfangsentwicklung „nur“ optimale Keim- und Entwicklungsbedingungen durch ein ständiges Feuchthalten der Fläche erhalten werden, gestaltet sich die Versorgung einer etablierten Rasenfläche differenzierter.
Wasser wird größtenteils über die Wurzeln aufgenommen. Ein gesundes und tiefreichendes Wurzelsystem bildet daher sowohl für die Aufnahme als auch für die optimale Ausnutzung von Wasser die zentrale Grundlage.
Der durchschnittliche Wasserbedarf einer Rasenfläche kann in Abhängigkeit der eingesetzten Gräser, Witterung, Boden, Belastung. Schnitthöhe und Nährstoffversorgung mit ungefähr 10 mm/Tag veranschlagt werden.
In der Regel überstehen Gräser zeitlich begrenzte Trockenereignisse ohne größere Schäden. Verschiedene Faktoren können die Austrocknung zusätzlich verzögern:
- Tiefreichendes Wurzelsystem
- Verkleinerung der Transpirationsfläche (Einrollen bzw. Falten der Blätter)
- Verdickung der Kutikula (Wachsschicht)
- Schließung der Stomatazellen (z. B. durch gute Kalium-Versorgung)
Achten Sie schon
bei der Ansaat
einer sommertrockenen Fläche
auf die Wahl der richtigen Mischung, den Rasentyp und die Bedürfnisse der einzelnen Gräser.
Tägliche kleine Wassergaben fördern flachwurzelnde Arten (z. B. Poa annua), große Mengen (10– 15 l/m2) in
mehrtägigen Intervallen fördern den Wurzeltiefgang und damit das für die Gräser erschließbare BodenvolumenSchnitt
Grundregeln:
Achten Sie stets auf einen sauberen Schnitt mit scharfen Messern!
Nie mehr als 30 – 50 % der Wuchshöhe entfernen!
(Ein-Drittel-Regel)
Wenn möglich bei einer Höhe von maximal 7– 8 cm mähen. Bei Sport- und Spielrasen ist eine Zielschnitthöhe von
3–4 cm ideal.
Je tiefer die Zielschnitthöhe ist, desto öfter und regelmäßiger muss geschnitten werden.
Regelmäßiger Schnitt ist eine der wichtigsten Grundlagen für eine dichte Grasnarbe!
Mäher
Sichelmäher
sind günstig, robust und auch für größere Wuchshöhen geeignet.
Nachteil: Das Schnittbild ist durch die rotierenden (schlagenden) Messer nicht so sauber (Förderung von Pilzinfektionen, erhöhter Wasserverlust der Pflanze), niedrige Schnitthöhen (< 2,5 cm) sind nur schwer erreichbar.
Spindelmäher erreichen niedrigste Schnitthöhen mit einem sehr sauberen Schnittbild. Das Gras wird wie bei einer Schere mit Schneide und Gegenschneide abgeschnitten.
Nachteil: teuer, pflege- und wartungsaufwändig und für größere Wuchshöhen nicht geeignetMulchmäher zerkleinern mit speziellen Werkzeugen das Schnittgut, das auf der Fläche verbleibt. Die Nährstoffrückführung kann in den Düngeplan einberechnet werden (maximal eine Düngung/Jahr kann eingespart werden).
Nachteil: Gefahr der Filzanreicherung bei zu trockener oder zu feuchter Witterung, Erhöhung der Pilzinfektionsgefahr
Schnittgut:
Schnittgut darf nur bei geringem Aufwuchs, optimal zerkleinert und fein verteilt auf der (mikrobiologisch aktiven) Fläche verbleiben. Der Nährstoffentzug durch ein Absammeln von Schnittgut muss bei der Düngung einkalkuliert werden.
Düngen
Düngung
Immer der Nährstoff, der im Minimum vorliegt, begrenzt das Wachstum der Pflanze. Ist also ein bestimmter Nährstoff nicht ausreichend vorhanden, so wächst die Graspflanze nicht optimal – auch, wenn die übrigen verfügbaren Nährstoffe den Bedarf decken können.
Düngung sollte generell nach Bodenanalyse, Rasen Typ, Nutzung und Pflege bedarfsgerecht gestaltet werden.
Verbleibendes Schnittgut sollte ebenso wie die Nährstoffnachlieferung aus dem Boden einbezogen werden.
Mineralische Dünger – leichtlöslich, schnell wirkend.
Organische Dünger – Langzeitwirkung durch
Umsetzungs- Prozesse, aufgrund humusfördernder Wirkung auf künstlichen Bodenaufbauten nur
eingeschränkt geeignet.
Organisch-mineralische
Dünger – durch die Kombination von nicht wasserlöslichen Nährstoffen mit
mineralischen Salzen wird eine Sofort- und Langzeitwirkung erzielt
Generell werden Ein- und Mehrnährstoffdünger in unterschiedlichen Zusammensetzungen, mit und ohne Spurennährstoffe unterschieden. Wichtig ist weniger der absolute Nährstoffgehalt als das Verhältnis vor allem der Hauptnährstoffe zueinander.
Im Frühjahr sollte das Verhältnis der Nährstoffe Stickstoff (N) und Kalium (K) 3:1 betragen, im Sommer 1:1 und im Herbst 1:3.
Weiter werden die Dünger nach der Wirkungsdauer eingeteilt, was insbesondere für den Hauptnährstoff Stickstoff von großer Bedeutung ist.
Unerwünschte TierE
Maulwürfe:
Wühlgänge und (vertikal) aufgeworfene Erdhaufen. Geschützte Art, darf nicht bekämpft werden!
Engerlinge / Tipula-Larven:
Vergilben und Absterben der Gräser durch Fraß an den Wurzeln. Sekundärschäden durch Vögel.
Wühlmäuse:
(meist flach verlaufende) Wühlgänge und (seitlich) aufgeworfene Erdhaufen.
Aufstellen von Fallen, Begasung, Vergrämung durch Ultraschall.
Regenwürmer:
Verstärktes Auftreten in lockeren, humosen Böden.
Optische Mängel und Spielbeeinträchtigung durch Kothäufchen. Besanden, saure Düngung. Nur eine Reduktion der Population möglich. Keine chemische Bekämpfung erlaubt!
Ameisen:
Keine eigentliche Schadwirkung auf Gräser! Verstärktes Auftreten in sandigen Böden.
Düngung mit schwefelsaurem Ammoniak, Abkehren der Ameisenhügel, häufiges starkes Wässern der Fläche führt zur VergrämungUnerwünschte Pflanzen
Rasenkrankheiten
Als Pflanzenkrankheit ist der Befall mit einem Schadorganismus zu verstehen. Jedoch sind auch noch weitere Ursachen in Betracht zu ziehen. Zu diesen, die Anfälligkeit der Pflanzen für Infektionen beeinflussenden Faktoren, gehören.
Licht:
Durch Lichtmangel werden Bestandesdichte und Konkurrenzkraft reduziert.
Temperatur:
Höhere Temperaturen fördern Vitalität und Aktivität der Pflanze, zu niedrige senken die Stoffwechselaktivität.
Wasser:
Mangel schwächt die Pflanze und verzögert die Regeneration, Überschuss behindert die Sauerstoffversorgung der Wurzeln. Daneben begünstigen Luftfeuchtigkeit bzw. Wasser auf der Pflanzenoberfläche Pilzinfektionen.
Nährstoffe:
K- und N-Versorgung verhindert Infektionen; eine N-Überversorgung führt zu weicherem Gewebe und damit höherer Infektionsgefahr.
Was kann ich vorab ändern:
Beseitigung von Tauauflagen:
(z. B. durch Abwedeln bei kleineren Flächen)
Sorgfältiger Schnitt:
d. h. möglichst geringe Verletzungen der Pflanzen (glatter Schnitt mit scharfen Messern, Mähen nur bei trockenem Rasen), Abräumen des Mähgutes zur Verhinderung von Neuinfektionen.
Licht- und windoffene Lagen:
für Rasenflächen wählen, evtl. Hindernisse beseitigen; dadurch wird auch das Mikroklima und insbesondere die Luftfeuchtigkeit beeinflusst,
Funktionsfähiger Aufbau:
Dadurch wird Entwässerung wie Belüftung ausreichend gewährleistet. Auftretende Verdichtungsschichten sowie Rasenfilz müssen durch geeignete Pflegemaßnahmen wie Aerifizieren, Vertikutieren, Besanden beseitigt werden.
Ausgewogene Düngung:
Ein Übermaß an Stickstoff muss vermieden und ausreichend Kalium zugeführt werden. Kritische Düngezeitpunkte, bei denen die Pflanzen geschädigt werden könnten sollten vermieden werden (hohe Temperaturen, Verätzungsgefahr).
Anthraknose
bei feuchtwarmer Witterung größere unregelmäßige, rötlichbraune Flecken, bei kühler Witterung 1 – 3 cm große Flecken, junge Blätter gelborange, Lückigkeit, Wurzelfäule (Pflanzen lassen sich aus dem Boden ziehen).
Bedingungen
alle Faktoren, die die Pflanzen stressen (tiefer Schnitt, Hitze, Nähr- stoffmangel, Staunässe).
Maßnahmen
Stressfaktoren beseitigen, Verbesserung von Wasser- und Lufthaushalt im Boden durch mechanische Bearbeitung
(Vertikutieren, Aerifizieren).
Blattfleckenkrankheit
kleine, rote bis dunkelbraune Flecken mit weißem Zentrum auf den Blättern und Blattscheiden. Im Bestand Flecken mit verschwommenen Grenzen. Es kann zum Absterben ganzer Pflanzen kommen.
Bedingungen
feuchtes, kühles Wetter, Beschattung.
Rasenfilz und Schnittgutreste fördern die Überwinterung des Erregers.
Maßnahmen
Übertragung durch Maschinen vermeiden, Schnittgut entfernen, Rasenfilz beseitigen, Schnitthöhe anheben, niedrige
N-Düngung. Auswahl von resistenten Sorten bei der Ansaat.
Braunfleckenkrankheit
unregelmäßig runde Flecken bis 1 m Durchmesser, z. T. mit 2 – 4 cm breitem, graublauem äußerem Ring (smoke-ring), sonst rötlich bis
hellbraun, strohig.
Bedingungen
20 – 25° C bei gleichzeitig warmen Nächten. Wasserfilm auf den Blättern.
Maßnahmen
ausgewogene Nährstoffversorgung, keine schnelllöslichen N-Dünger verwenden.
Sommerfusariose
zunächst hellgrüne Flecken (5– 15 cm Durchmesser), dann hellbraun bis gelb (60 – 100 cm Durchmesser), schwach rötliches Myzel am Rand der Flecken, dunkelbraune Verfärbung an der Triebbasis, Blattflecken.
Bedingungen
hohe Temperatur und hohe Lichtintensität, Staunässe, extreme pH-Werte (<5 oder> 7), hohe N-Düngung.
Maßnahmen
gute P- und K-Versorgung, Schnitthöhe anheben, pH-Wert durch Düngung korrigieren
Der Rasenspezialist/Quelle und unser Lieferant
Juliwa - Hesa